Vorbedingungen für eine Aufnahme an unserer Klinik in Windach bei München:
– Eine organische Abklärung einer körperlichen Grunderkrankung als Ursache für die Angststörung sollte erfolgt sein.
– Keine derzeitige Drogen-, Alkohol- oder Medikamtentenabhängigkeit liegt vor.
– Bereitschaft zur Teilnahme am Expositionsverfahren, d.h. Einverständnis sich im Rahmen der Therapie angstauslösenden Situationen zu stellen.
In der Einzeltherapie wird über Verhaltensanalyse, Selbstbeobachtungstraining und plausible Erklärungsmodelle Wissen über Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung vermittelt. Die Angstreaktion ist in ihren physiologischen Abläufen mit einer starken Stressreaktion vergleichbar. Ziel ist es, zusammen mit dem Therapeuten herauszufinden, welche inneren und äußeren Faktoren dabei eine Rolle spielen. Was steckt hinter der Angst? Welche Lernerfahrungen, welche Einstellungen stehen in Zusammenhang mit der Angststörung?
Die Schwerpunktgruppen Soziale Ängste und Panikstörung/Agoraphobie, die in der Regel vom Bezugstherapeuten geleitet werden, bieten Raum diese Lernerfahrungen und Einstellungen zu reflektieren, neue Erfahrungen zu erleben und andere Verhaltensweisen auszuprobieren, v.a. In den Bereichen Interaktion, Kommunikation und Selbstwert sowie im Umgang mit den Ängsten.
Eine Besonderheit ist das zweimal wöchentliche Expositionstraining (Angstbewältigungstraining), innerhalb dessen u.a. in München spezifische Angstsituationen aufgesucht werden können – zunächst in Begleitung von Co-Therapeuten und im Verlauf zunehmend in Eigenregie. Innerhalb dieser Struktur erfolgen dann die Nachbesprechung und die Festlegung auf neue persönliche Ziele. Das Angstbewältigungstraining in der Gruppe (oder auch individuell) ist auf ca. 3-4 Wochen begrenzt und mündet in Eigenaktivitäten zur Aufrechterhaltung und zum Ausbau der Angstbewältigung. Je nach individueller Problemlage und vor allem bei den Patienten mit sozialen Ängsten kann das Selbstsicherheitstraining als übendes Verfahren einen wichtigen Teil der Therapie darstellen.
Zusätzlich legen wir gerade bei den Angststörungen großen Wert auf ein begleitendes Herz-/ Kreislauftraining, um den physiologischen Anteil der Angststörung erfolgreich behandeln zu können und wieder Vertrauen in sich und seinen Körper aufzubauen.
Um die individuelle Hintergrundproblematik zu bearbeiten, kann je nach Erfordernis das komplexe Behandlungsangebot der Klinik, wie z.B. kommunikative Bewegungstherapie, Kunsttherapie sowie begleitend Paar- und Familiengespräche eingesetzt werden.