Posttraumatische Belastungsstörung
Was ist ein psychisches Trauma?
Ein psychisches Trauma kann dann entstehen, wenn eine Person von einem katastrophalen Geschehen heimgesucht wird, das durch seine überwältigende Intensität, Plötzlichkeit und Bedrohlichkeit die Möglichkeiten der betroffenen Person überfordert, sich gegen dieses Ereignis zu wehren oder ihm zu entkommen. Das Opfer erlebt sich hilflos ausgeliefert und hat keine wirksamen Strategien zum Selbstschutz. Traumatisierungen können im Rahmen von Unfällen, Naturkatastrophen stattfinden oder durch Menschen (z.B. bei sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung, körperlicher Gewaltanwendung) verursacht werden.
Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung können sein:
Beschwerden wie Wiedererleben des traumatischen Ereignisses in Form von unkontrollierten Gefühlen, Bildern und Körperempfindungen (sog. Intrusionen oder Flashbacks) sowie Albträumen, Vermeidung von bestimmten traumabezogenen oder traumanahen Situationen/Reizen im Handeln und Denken, Taubheitsgefühl anderen Menschen und der eigenen Gefühlswelt gegenüber (Numbing, Depersonalisation und Derealisation), Veränderungen im Verhalten, übermäßige Schreckhaftigkeit, erhöhte Wachsamkeit, Schlafstörungen, Hoffnungslosigkeit, andauernde negative Überzeugungen über sich selbst, andere Personen oder die Welt im Allgemeinen (z.B. bzgl. Schuld, Bedrohlichkeit, Misstrauen).
Die verschiedenen Arten von Traumata werden allgemein in zwei Gruppen unterteilt:
Ein Trauma vom Typ-1 liegt vor, wenn es sich um ein kurzes, akutes und begrenztes traumatisches Ereignis handelt (Unfall, Naturkatastrophe, einmaliger sexueller Missbrauch, unerwarteter Todesfall nahestehender Personen, lebensbedrohliche Erkrankung), welches in die Symptomatik einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) mündet.
Bei Typ-2 Traumata liegen andauernde oder sich wiederholende traumatische Ereignisse, wie Folter, wiederholter sexueller Missbrauch, sog. „man made desaster“ (durch Menschenhand verursachte Traumata), zugrunde, sie ziehen häufig tiefgreifende und schwere Störungen bzw. psychische Probleme nach sich. Nicht selten sind Traumata tabuisiert und schambesetzt, weshalb sie oft jahrelang verschwiegen werden.