Störungen im jungen Erwachsenenalter
Die Adoleszenz, also die Zeitspanne vom Jugendlichen bis zum jungen Erwachsenen, stellt eine wichtige Entwicklungsphase dar. Bis zum Alter von etwa 25 Jahren müssen verschiedene sogenannte „Entwicklungsaufgaben“ bewerkstelligt werden. Dazu gehören biologische und soziale Veränderungen: z. B. die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und die neue Rolle als Mann oder Frau, die auch die sexuelle Entwicklung und die Partnerwahl beinhalten. Die Ablösung aus dem Elternhaus, die Entwicklung einer tragfähigen Zukunftsperspektive (u. a. Berufswahl) und die Entwicklung persönlicher Wertevorstellungen gehören ebenso dazu.
Gleichzeitig finden in dieser Phase häufig wichtige Prüfungen (Schulabschluss, z. B. Abitur, Bewerbungsverfahren etc.) statt, die als hohe Belastung wahrgenommen werden. Vor dem Hintergrund dieser weitreichenden, für das zukünftige Leben bedeutenden Ereignisse und Veränderungen ist es nachvollziehbar, dass es oft zu Schwierigkeiten bei der Bewältigung dieser Aufgaben kommt. Diese können sich oft in Form einer psychischen Erkrankung bemerkbar machen.
Psychische Störungen bei jungen Erwachsenen
Unsicherheit und Verunsicherung prägen das Alter vieler junger Erwachsener. Bedenklich wird die Situation, wenn über einen längeren Zeitraum Ängste und Phobien auftreten, die die jungen Erwachsenen zunehmend in eine soziale Isolation zwingen oder in auffälliges Verhalten wie Verweigerung oder übermäßigen Alkoholkonsum übergehen.
Angststörungen und Phobien können von vielfältigen Situationen, Orten, Ereignissen oder Objekten ausgelöst werden. Ihre Symptome zeigen sich
• auf der körperlichen Ebene. Die jungen Erwachsenen nehmen mit oder ohne Anlass war, dass ihr Körper in Panik gerät, was sich in Zittern, Schwitzen, Atemproblemen, Schwindelgefühlen und weiteren Symptomen äußern kann.
• auf der mentalen Ebene durch übertriebene Angst, sich zu blamieren, Scham, Trennungs- und Versagensängste.
• auf der Verhaltensebene, indem die jungen Erwachsenen versuchen, bestimmte Situationen zu vermeiden (soziale Isolation, Schule schwänzen) oder ihre Ängste zu betäuben (Missbrauch von Substanzen oder Herausbildung eines anderen Suchtverhaltens).