Trauerbewältigung
Trauer ist vielgestaltig und individuell. Sie ist zunächst ein zum Leben gehörender Prozess, um mit Verlusten und damit einhergehenden Veränderungen umzugehen. Sie kann aber schnell überwältigend, beklemmend oder kompliziert (anhaftend, verzögert, überdauernd einschränkend) werden. Oft tritt sie auch erst verzögert nach einer anfänglichen Phase des „Funktionierens“ auf, die u.U. Jahre dauern kann.
In all diesen Fällen kann Psychotherapie Unterstützung bieten.
Psychotherapie begleitet Sie einerseits dabei, den Schmerz des Verlustes fassen zu können, andererseits aber auch dabei, nach dem Verlust wieder Perspektiven zu finden im Sinne einer Anpassung an die neue Lebensrealität.
Wir möchten diesen Weg mit Ihnen angelehnt an die moderne Therapieform der Interpersonellen Psychotherapie beschreiten in einer Kombination aus Einzel- und Gruppentherapie.
In den Einzelsitzungen haben Sie Raum, Schmerz und Schock des Verlusterlebens (z.B. die Erinnerung an die Todesnachricht) nachzubereiten und für sich in therapeutischer und cotherapeutischer Begleitung zu bewältigen. Dies ist sehr intensiv und dient letztlich dazu, diese schlimmen Momente, in denen die Zeit und die Ereignisse oft wie unwirklich „vorbeirauschen“ noch einmal Revue passieren zu lassen. Dadurch können die damit verbundenen Gefühle und Gedanken wahrgenommen, eingeordnet und versorgt werden.
Im nächsten Schritt gilt es, zu betrachten, was Ihnen in der gemeinsamen Zeit mit dem nun verlorenen Menschen gegeben war, auch freudige Erinnerungen zuzulassen, eventuelle Konflikte oder Spannungen zu erkennen und für sich abzulegen. Hierfür eignen sich neben den Einzelsitzungen auch die Gruppentherapie, sie ermöglicht Rückhalt, Austausch von Perspektiven damit Suche nach Lösungsmöglichkeiten für Punkte, die eigenständig nur schwer zu bewältigen sind. In diesen Gruppensitzungen kommt neben dem rückblickenden Trauerprozess insbesondere auch der Suche nach einem neuen Weg, nach Kraft und Ressourcen große Bedeutung zu. So berührt die Gruppe auch weitere Themenbereiche des Alltagslebens und setzt sich aus Patient*innen mit und ohne Trauerfall zusammen, um eben gerade den Weg zum (veränderten) Alltag nicht aus den Augen zu verlieren und erste Schritte zu wagen.
Unterstützt wird der Prozess der Trauerbearbeitung durch ein speziell abgestimmtes Angebot der Kunst- und Gestalttherapie, um auch dem oft mit Worten nur unzureichend Ausdrückbarem eine Form geben zu können.