Ernährungsberatung und Lehrküche
Ernährungsberatung und Lehrküche
Bei einer Vielzahl psychischer Erkrankungen werden in unserer Lehrküche unter der Leitung unserer Diätassistentin Kochkurse und Ernährungsberatungen durchgeführt, um dem Patienten ein fundiertes Basiswissen über eine bewusste und gesunde Ernährung zu vermitteln.
Eine umfassende und kompetente Ernährungsberatung kann bei zahlreichen körperlichen und psychischen Krankheiten zur langfristigen Stabilisierung beitragen und wird daher in unserer psychosomatischen Klinik angeboten. Die Ernährungsberatungen finden als Einzelberatung statt , sodass wir auf die individuellen Stoffwechselprobleme gezielt eingehen können.
Wie Ernährung die Psyche beeinflusst
Dass unsere Nahrung Körper und Psyche gleichermaßen beeinflusst, liegt an der Wechselbeziehung zwischen körperlichen Prozessen und seelischem Wohlbefinden. Schon der Gedanke an eine Lieblingsspeise bereitet gut Laune. Eine farbenfroh und appetitlich angerichtete Mahlzeit trägt ebenfalls zur Stimmungsaufbesserung bei, weil sie unsere Sinne positiv anspricht.
Mindestens genau so wichtig ist jedoch all das, was wir nicht sehen, nach dem Verzehr aber bemerken können. So wirken sich bestimmte Nahrungsmittel auf die Ausschüttung von sogenannten Glückshormonen aus, regen die Bildung von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin an. Was bedeutet: Sie erweisen sich auch als stress- oder angstreduzierend oder mindern aggressive Stimmungslagen.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Wirkung einer gesunden Ernährung auf den Magen-Darm-Trakt. Magen und Darm beherbergen eine Vielzahl an Bakterien, die es in einer gesunden Balance zu halten gilt. Eine einseitige Ernährung oder eine Nahrungsaufnahme, die allein auf schnelle Seelentröster wie Zucker, Weißmehl und ungesättigte Fettsäuren setzt, zerstört diese Balance.
Psychische Erkrankungen resultieren nicht aus Ernährungsfehlern und lassen sich allein durch eine Ernährungsumstellung auch nicht heilen. Was wir uns „zu Gemüte führen“ hat gleichwohl an der Entstehung, am Verlauf und an der Heilung vieler psychosomatischer Beschwerden erheblichen Anteil.
Schon aus diesem Grund legen wir in der Psychosomatischen Klinik Windach großen Wert auf eine gesunde und abwechslungsreiche Küche.
Ernährung als Stabilisator bei psychischen Krankheiten
Damit eine bewusste Ernährung sich als stabilisierender Faktor bei psychischen Krankheiten auswirkt, ist es erforderlich, dem eigenen Essverhalten auf die Spur zu kommen. Schließlich ist die Nahrungsaufnahme nicht nur eine körperliche Notwendigkeit. Die meisten Menschen assoziieren mit bestimmten, meist stark verarbeiteten Lebensmitteln emotionale Erlebnisse wie Zuwendung, Liebe, Trost, Umsorgt-Werden.
In den westlichen Gesellschaften, in denen stark verarbeitete Lebensmittel jederzeit verfügbar sind, besteht die Gefahr, dass sich hieraus Abhängigkeiten und Negativspiralen entwickeln.
So führt die Zuckeraufnahme zwar zu einem schnellen Energieschub; dieser flacht aber ebenso rasch wieder ab, wie er angestiegen ist. Mit der Folge, dass wir nicht eine kleine Ration Gummibärchen, sondern die ganze Tüte vernaschen.
Ähnlich verhält es sich, wenn wir zu häufig scharfe oder stimulierende Speisen und Getränke ohne wirklichen Nährwert zu uns nehmen. Die rasche Wirkung verpufft und zurück bleibt das Gefühl der Unzufriedenheit. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung meidet dieses übermäßig stimulierende Gefälle und führt daher zu einer Stabilisierung Ihrer körperlichen und seelischen Befindlichkeit.
Welche Ernährung hilft mir, Körper und Psyche in Balance zu halten? Wie kann ich mich gesund und vollwertig ernähren, ohne das Gefühl zu haben, ständig auf etwas verzichten zu müssen? Wie bereite ich entsprechende Speisen zu? Wie schaffe ich es, meine Speisen regelmäßig zuzubereiten? Was muss ich ändern, um einem Stimmungstief den „Nährboden“ zu entziehen?
Auf diese und weitere Fragen finden die Teilnehmer an den Koch- und Ernährungskursen in der Psychosomatischen Klinik Windach individuelle Antworten.